Handel ausgesetzt

Weiterreich ist im Corona-Urlaub – so könnte man es positiv sagen. Für die, die gern pessimistisch in die Welt blicken: Weiterreich macht Zwangsstopp. Die Wahrheit liegt – wie immer – irgendwo zwischen der Sicht der Optimisten und der Pessimisten. Fakt ist: ich habe beschlossen, bis Ende August keinen Flohmarkt zu versuchen. Ich suche keine Schlupflöcher im Gesetzestext, gehe keine Umwege, finde keine Tricks.

Bis einschließlich August gibt es erst einmal keinen Babybasar.

Bis dahin bleibt Zeit, den Kindern dabei zuzuschauen, wie sie aus den Sachen herauswachsen.

Bleibt gesund und fröhlich im Herzen.

Große, staunende Augen. Aber es ist wahr: Handel bis Ende August ausgesetzt.

Zwei Termine abgesagt

Eisern Union bleibt eisern, sie spielen trotz Corona. Aber wer aus Fleisch aus Blut ist, wie zum Beispiel die Eisbären, der legt sich die Karten und passt. Bei Weiterreich, dem Baby- und Kinderflohmarkt im Brunnenviertel, sind zu den letzten Terminen viele sehr junge Menschen gekommen – eine Risikogruppe beim Coronavirus.

Auch ich steige aus dem Pokerspiel aus und sage die nächsten beiden Flohmarkttermine – das sind der 15. März und der 19. April – ab. Ich habe mich dazu entschlossen, weil ich denke, dass die aktuell diskutierte Grenze von 1.000 (oder 500) Gästen pro Veranstaltung eine willkürliche rote Linie ist. Im Kern ist gemeint, es soll auf Veranstaltungen verzichtet werden, die nicht unbedingt notwendig sind.

Die Diskussion ist kontrovers. Auch unter denen, mit denen ich mich besprochen habe. Einige sagen so und andere so. Am Ende denke ich: ja, der Virus lässt sich nicht aufhalten, über die Hälfte der Menschen in Deutschland werden sich anstecken. Daran ändert ein abgesagter Flohmarkt nichts. Aber: vielleicht lässt sich die Verbreitung bremsen, so dass nicht alle schweren Fälle gleichzeitig ein Krankenhaus brauchen. Diese Sicht möchte ich unterstützen.

Ich weiß, dass Sie sich auf den Termin freuten. Das habe ich bei meiner Überlegung berücksichtigt.

Viele Grüße und kommen Sie gesund durch.

Andrei Schnell